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Casa Minerbi - Dal Sale

Die vor kurzem restaurierte Casa Minerbi – Dal Sale, ein Juwel des historischen Erbes von Ferrara, ist ein architektonischer Komplex, der sich durch den faszinierenden Dialog zwischen Mittelalter und Moderne auszeichnet, was man sofort in den Innenräumen bemerkt, in denen man die Malereizyklen aus dem 14. Jahrhundert im Verein mit einer zeitgenössischen Raumgestaltung bewundern kann, die zwischen 1957 und 1963 vom Mailänder Architekten Piero Bottoni geschaffen wurde.
Casa Minerbi - Dal Sale

Der Komplex besteht aus einer Gruppe von Baukörpern, die im Lauf der Jahrhunderte miteinander verbunden wurden und im 14. Jahrhundert der berühmten Familie Del Sale (oder Dal Sale) gehörten. Der Häuserblock, in dem das Gebäude steht, ist zwar mittelalterlichen Ursprungs, bekam aber seine Form erst im Lauf des 14. Jahrhunderts, auch durch den Bau des nahen Palazzo Paradiso (1391) auf Geheiß Alberts V. d’Este, dem einstigen Sitz der Universität, deren Haupteingang sich an der Via Giuoco del Pallone befand. In dieser sehr alten Straße, von der aus man auch zur Casa Minerbi gelangt, spielten die Studenten normalerweise Ball (‚pallone‘), daher der Name.

Dieses Gebäude verdankt seinen Ruf vor allem den Fresken, die die beiden wichtigsten Räume des gesamten Komplexes schmücken und sich im innersten Baukörper befinden (Casa Minerbi-Dal Sale); es handelt sich um den Saal der Laster und der Tugenden und den Wappensaal, die beide dem sogenannten „Meister der Casa Minerbi“ zugeschrieben werden und sich in die Zeit zwischen 1360 und 1370 datieren lassen. Insbesondere wurden die Fresken mit der komplexen Symbolik der Laster und der Tugenden gemeinsam mit denen des Benediktinerklosters Sant’Antonio in Polesine als der wichtigste Kern der Ferrareser Malerei des 14. Jahrhundert bezeichnet.

Die aktuelle Bezeichnung dieses reizvollen Gebäudes entstand nach 1870, als die Familie Minerbi verschiedene Liegenschaften kaufte, deren Eingang in der Via Giuoco del Pallone lag. Giuseppe Minerbi, ein gebildeter und leidenschaftlicher Kunstkenner, befasste sich zwischen 1953 und 1961 mit der Restaurierung seines Wohnhauses und des Fresken-Saals. Das Gesamtprojekt hierfür wurde Piero Bottoni anvertraut, einem bekannten Mailänder Architekten, während die berühmten Fresken 1955 von Arturo Raffaldini und Ottorino Nonfarmale restauriert wurden, was gerade noch rechtzeitig geschah, um zu verhindern, dass die Anzeichen des Verfalls für immer ein solches Meisterwerk auslöschten.
Das Haus ist Sitz des Institut für Renaissance-Studien und des Zentrum für Bassani-Studien, das von der Stadtgemeinde Ferrara nach den Schenkungen von Frau Professor Portia Anne Prebys eingerichtet wurde, die – dank der mehr als fünftausend Bücher, Dokumente, Kunst- und Einrichtungsgegenstände – eingehend vom Leben und Werk des Ferrareser Schriftstellers Giorgio Bassani erzählen.

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Ferrara
zuletzt verändert: 20.02.2024 10:40
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