Die Wallanlagen
Hinter einem breiten grünen Stadtgraben erkennt man eine lang gestreckte rote Backsteinmauer, die hier und da von Toren und Turmruinen unterbrochen wird und sich vor hohen, mit Bäumen bewachsenen Erdwällen erhebt. Die antiken Wallanlagen umgeben das historische Zentrum von Ferrara beinahe vollständig. Mit mehr als 9 km Länge stellen sie eine der eindrucksvollsten noch erhaltenen Verteidigungsanlagen des Mittelalters und der Renaissance dar. Man kann an ihnen sämtliche Details erkennen, die im 15. und 16.Jh. für die Verteidigung einer Stadt ersonnen wurden. Mit der Zeit sind sie zu einem großen Park mit Rad-und Fußwegen geworden, in dem man Leute treffen, Sport treiben oder sich einfach erholen kann. Die nördlichen Wallanlagen wurden großteils zwischen 1493 und 1505 errichtet. Sie begrenzen den Teil der Stadt, der nach dem Auftraggeber Ercole I. d’Este benannt und nach den Plänen des Architekten Biagio Rossetti realisiert wurde. Kennzeichnend für diesen Abschnitt ist eine Reihe kleinerer Wehrtürme mit halbkreisförmigem Grundriss. In der Mitte des nördlichen Abschnitts liegt die ehemalige Stadttor Porta degli Angeli, durch das der traurige Zug des letzten Herzogs Cesare d’Este 1598 die Stadt verließ. Die Stadtmauern im Osten wurden zwischen 1512 und 1518 von Alfonso I d’Este errichtet. Der südliche Abschnitt wurde zuletzt zwischen 1575 und 1585 unter Alfonso II d’Este verändert und weist vier enorme Bollwerke auf.